In Zeiten wo sich immer mehr Menschen mit der Gluten-Unverträglichkeit konfrontiert sehen (weltweit angeblich 2%), wird in Europa die Hirse neu entdeckt. In Österreich ist dieser Trend noch nicht Spruchreif, jedoch ist Hirse glutenfrei, einfacher und schneller zu verdauen als Buchweizen, nahrhafter als Reis oder Mais, sowie billiger und zugänglicher wie Quinoa bzw. Amaranth. Hirsebrei soll angeblich hilfreich bei der Behandlung von Krebs sein, verhindert die Übersäuerung, reinigt den Körper, senkt den Cholesterinspiegel, erneuert die Darmflora, verbessert das Erinnerungsvermögen, regeneriert die Haut, Nägel, Haare, stärkt die Knochen….
Hirse ist das einzige Getreide mit einer alkalischen Wirkung und angesichts des Einflusses auf unsere Gesundheit, wird es nicht um sonst als Vulkan der Gesundheit bezeichnet.
Das Problem mit der Hirse ist, dass es im frühen 20. Jahrhundert als Nahrung der Armen abgestempelt wurde. Ähnlich verhält es sich mit Quinoa und Amaranth in Südamerika, wo es nichts besonderes darstellt und bei uns wird es als das reinste Gold verkauft.
100 Gramm Hirse beinhalten 9,8 Gramm Eiweiß, 3,9 Gramm Fett (genau dieses Fett wird von vielen als störend empfunden, da es Hirsegerichte leicht bitter macht) und 68,8 Gramm Kohlenhydrate. Dazu kommt noch eine Menge an Phosphor, Magnesium, Eisen, Calcium und sogar Vitamine der B-Gruppe.
Den größten Beliebtheitsgrad genießt Hirse in Tunesien, besser bekannt unter dem Namen „Couscous“. Bei uns wird oft Hirsebrei zubereitet, dass mit Trocken- oder frischem Obst kombiniert werden kann oder einfach mit Schmalz und Grammeln überzogen. In den kalten Wintermonaten harmoniert Hirse hervorragend mit Sauerkraut oder roter Bete.
Das noch… Lassen Sie sich von der Etikettierung auf Hirsebrot nicht in die Irre führen. Brot nur aus Hirsemehl ist äußerst bröselig und in Lebensmittelgeschäften nur selten anzufinden. Meistens handelt es sich um ein Mischbrot aus Vollkornweizen, Dinkel und Hirsemehl im Verhältnis 3:1:1. Solch ein Brot beinhaltet Gluten und weist nicht "Die" positiven Eigenschaften auf.
Eine alte Volksweisheit besagt: Man braucht den Appetit des Armen, um das Vermögen des Reichen zu genießen. Achten Sie auf Hirse.